Eine Läsion des Rückenmarks und / oder der im Wirbelkanal verlaufenden Nervenwurzeln mit einer Unterbrechung der auf- oder absteigenden Bahnen führt zu einer Querschnittlähmung.
Ursachen
- traumatische Rückenmarksläsionen (Kopfsprung in seichtes Gewässer, Verkehrsunfälle, Sportunfälle) sind die häufigsten Ursachen.
- Tumoren und Infektionen.
- Degenerationserscheinungen (Discusprolaps).
- Vaskuläre Prozesse (Angiome, Blutungen, Embolien)
- Multiple Sklerose, offener Rücken.
- Iatrogene Ursachen wie Bestrahlungen oder die Folge eines invasiven Eingriffs.
Erscheinungsbild
Je nach Höhe der Rückenmarksverletzung und dem Ausmass der Schädigung liegt eine komplette Querschnittlähmung (die Leitungsfunktionen des Rückenmarks sind vollständig unterbrochen) oder eine inkomplette Lähmung (Leitungsfunktionen sind noch teilweise vorhanden) vor. Besteht eine Schädigung im zervikalen Nervengewebe bis zum ersten Brustwirbel, ist es eine Tetraplegie, d.h. es sind alle vier Extremitäte betroffen. Liegt die Läsion unter dem ersten Brustwirbel (Th1), kommt es zu einer Paraplegie, d.h. der Rumpf und die unteren Extremitäten sind gestört.

- Tetraplegie. Hilflosigkeit schweren Grades. Elektrorollstuhl meist unentbehrlich.
- Tetraplegie. Rollstuhl unentbehrlich. Hilfsmittel für Hände nötig. Ev.Motorisierung
- Tetraplegie. Rollstuhl unentbehrlich. Ev. Zuschwunggang möglich. Autofahren mit Handbedienung möglich. -T1
- Paraplegie. Rollstuhl unentbehrlich. Vollständige Unabhängigkeit in allen täglichen Verrichtungen.Zuschwunggang. Autofahren mit Handbetrieb.
- Paraplegie. Rollstuhl. Vollständige Unabhängigkeit. Zuschwunggang und Durchschwunggang. Oberschenkelapparate und Unterarmstöcke
- Paraplegie. Durchschwung und Vierpunktegang möglich.
- Paraplegie. Rollstuhl entbehrlich. Ordentlicher Gang mit zwei Fusshebern.
Es kann zu ganz verschiedenen Erscheinungsformen und zusätzlichen Störungen kommen:
- motorische Ausfälle (spastisch oder schlaff)
- sensible Störungen (Berührung, Schmerz, Lagesinn, Temoeratur)
- vegetative Störungen (Atmung, Blasenfunktion, Thermoregulation)
- Schmerzen
- sekundären Schäden (Druckstellen, Kontrakturen)
Therapie
Sie wird eingeteilt in Frühphase / Trainingsphase und Abschlussphase. In jeder Phase werden andere Schwerpunkte gesetzt. Wichtig sind :
- Kontrakturprophylaxe / Erhalten und Stärken der Muskulatur
- Wahrnehmungsverbesserung
- Gleichgewicht üben
- Funktionelles Training
- Abklärung und Umgang mit Hilfsmitteln
- Förderung der grössmöglichen Selbständigkeit