Frau Lilli Nielsen ist Pädagogin und Psychologin. Sie arbeitet seit mehreren Jahrzehnten mit behinderten Kindern.
Anhand von Beobachtungen bei nichtbehinderten Kindern, fand Frau Nielsen heraus, dass Säuglinge und kleine Kinder durch das Handeln lernen, also aktives Lernen ausüben. Die Kinder bewegen sich und setzen all ihre Sinne ein.
Wichtige Voraussetzungen des Kind für seine Lernschritte sind Kopfkontrolle / sitzen / stehen / laufen / Raumbeziehungen entwickeln / Objektkonzepte und Selbstidentität erkennen / essen und sprechen / konstruktiv spielen / Kontakt zu anderen aufnehmen.
Somit ist das Lernen für ein Kind erst möglich wenn es:
- die Möglichkeit hat von seiner eigenen Entwicklung aus zu lernen.
- auf verschiedene Arten die Ausführung einer Aktivität beobachten, erfahren und erforschen kann
- genügend Zeit zum Experimentieren hat, Abläufe so oft zu wiederholen, damit sie gespeichert werden können.
- die Gelegenheit hat,
- seine Entwicklung in verschiedenen Lernbereichen zu durchlaufen. seine gemachten Erfahrungen und seine Interessen mit jemandem teilen kann.

"little room"
Frau Nielsen beobachtete weiter, dass sich jedes Kind kleine Räume schafft, in welchen es sich geborgen fühlt, sich mit etwas beschäftigen kann und sich in seine Welt zurückziehen kann. (Kinder bauen Höhlen, Zelte...). Diese Erfahrungen von Raum, Abgrenzungen und Selbstidentität erwirbt sich jedes Kind über Jahre.
Behinderte Kinder müssen unterstützt werden, damit sie ihre eigenen Erfahrungen sammeln können.
Kindern, die sich nicht selbst über ihre Bewegungen (Bsp. mehrfachbehinderte Kinder) oder ihre Sinne (Bsp.blinde Kinder) solche Räume schaffen können, werden "little rooms" angeboten.
Die "kleinen Räume" werden mit verschiedenen Materialien, die an der Decke hängen oder an den Wänden befestigt sind, bestückt. Die Gegenstände entsprechen dem Entwicklungsstand des jeweiligen Kindes: Es können klingende Sachen sein, essbare Dinge oder ganz unterschiedliche Materialien.
Untersuchungen haben gezeigt, dass sich geburtsblinde Kinder in solchen little rooms viel aktiver verhalten. Diese taktilen, auditiven, kinästhetischen Aktivitäten und Spielabläufe halfen den Kindern ihre räumliche Orientierung zu erlangen. Der kleine Raum schirmte auch Aussengeräusche gut genug ab, damit die Kinder die gegenstandsbezogenen Geräusche erlernen konnten.
Lilli Nielsen hat noch weitere Hilfmittel entwickelt:

Support Bench
- Positionsplatte (Lochplatte mit verschiedenen Gegenständen an elastischen Bändern)
- Stützbank (Support Bench/ ein Kind, das noch nicht sitzen kann, wird in Bauchlage über diese Bank gelegt, damit es die Hände zum Spielen frei hat.)
- Kratzbrett
- Klangkiste
- Essef-Brett (zwei Bretter mit dazwischen fixierten Bettfedern)
- Netzhängematte
- Hoppsadress

Essef-Brett

Hoppsadress