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Verschiedene Anwendungsmöglichkeiten von Wasser

Hydrotherapie ist die methodische Anwendung des Wassers in seinen verschiedenen Temperaturen und Aggregatzuständen. Es ist die Therapie im, um und mit Wasser.

Die Balneotherapie umfasst die therapeutische Verwendung von Bädern und den darin enthaltenen Wirkstoffen und die Anwendung von Trink- und Inhalationskuren und andere ortsgebundene Kurmittel (Heilgase, besondere klimatische Faktoren).

Es gibt Abreibungen und Waschungen (bei fieberhaften Erkältungen, Herz-Kreislaufstörungen, Schüttelfrost...), Packungen und Wickel (heisse Rolle, Arm- und Wadenwickel...), Güsse (Kneipp`sche Güsse), Dusche , Unterwassermassagen (Unterwasserdruckstrahlmassage), Wassergymnastik und Schwimmen.

Wassertemperaturen

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Physikalische Aspekte

Der hydrostatische Druck, der Schweredruck (Gewichtskraft) des Wassers nimmt von oben nach unten zu und ist auf dem Boden des Gefässes (Schwimmbad, See) am höchsten. Seine Grösse errechnet sich aus der Höhe der Flüssigkeitssäule (Wassertiefe), die auf einem bestimmten Punkt lastet sowie der Dichte des Wassers. Süsses, warmes Wasser hat eine geringere Dichte als salziges, kaltes Wasser.

Der hydrostatische Druck ist ein mechanischer Reiz, der besonders auf das Herz-Kreislaufsystem sowie auf die Atmung wirkt.

Beispiel: Bei einem aufrecht im Wasser stehenden Menschen bewirkt der grössere Druck auf die Beine, dass ungefähr 200ml Blut zum Herzen hin verschoben werden. Dies bedeutet ein erhöhtes Blutangebot und somit ein vergrössertes Schlagvolumen. Die physiologische Reaktion ist eine Verlangsamung der Herzschläge. (Achtung bei Personen mit Herzproblemen).

Der Auftrieb

Wasserfloating

als Folge des hydrostatischen Druckes ist eine Kraft, die der Schwerkraft entgegenwirkt und einen Gewichtsverlust vortäuscht. Diese Kraft ist nach oben gerichtet. Die Grösse von der scheinbaren Gewichtsabnahme ist von dem Verhältnis der beiden Kräfte (Schwerkraft und Auftrieb) zueinander abhängig. Überwiegt der Auftrieb, so schwimmt der Körper. Ist aber die Gewichtskraft grösser, so sinkt der Körper. Dies zu wissen ist wichtig für die Auswirkung auf das Stütz- und Bewegungssystem. Je grösssr der Einfluss des Auftriebes ist, umso geringer ist, abhängig von der Ausgangsstellung, die Belastung der Gelenke, und umso entspannter ist die Muskulatur.

Stabil ist ein Körper im Wasser, wenn die beiden angreifenden Kräfte nahe beieinander und beide Angriffspunkte auf einer vertikalen Achse liegen.

Beispiel: Eine Person liegt auf dem Rücken im Wasser. Nicht jeder Mensch kann eine stabile Lage einnehmen. Meist sinken die Beine ab, denn an den Beinen überwiegt wegen der grösseren Knochen- und Muskelmasse im Vergleich zum Oberkörper mit seiner lufthaltigen Lunge die Gewichtskraft. Der Körperschwerpunkt liegt weiter fusswärts. Die beiden Kräfte liegen nicht auf einer Vertikalen und die Lage des Körpers im Wasser ist labil. Durch das Nachobenstrecken (cranial) der Arme können die beiden Kräfte auf eine Vertikale gebracht werden und die Körperlage wird stabil.

Bereits geringe Asymmetrien in der Haltung lassen den Körper zur Seite rollen. (Muskelasymmetrie, Skoliose, Hemiparese...)

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Der Strömungswiderstand

Gesetz von actio und reactio

ist das dritte Newton`sche Gesetz, das Prinzip von der Gleichheit von Wirkung (actio) und Gegenwirkung (reactio). Beispiel: Zieht der Übende beide Arme von der Wasseroberfläche seitlich am Körper vorbei nach unten hinten (=actio), so entsteht eine Bewegung nach vorne oben (=reactio)

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Therapie

Die physikalischen Eigenschaften des Wassers werden in der Therapie genutzt:

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Die Halliwickmethode

James Mc Millan begann sein Projekt an einer Schule für körperbehinderte Kinder: "Die Fortbewegung Behinderter im Wasser ohne Hilfsmittel". Die Halliwickmethode (benannt nach einer Schule) verfolgt das Ziel, dass sich die behinderten Kinder durch das Medium Wasser von ihren Hilfsmitteln lösen und eine bedingte Selbständigkeit erfahren können.

Das Wasser ist für den Menschen ein neues Medium. Er muss lernen, sich darin zu bewegen und die verschiedenen physikalischen Eigenschaften zu berücksichtigen.

Die Halliwickmethode ist hierarchisch gegliedert und beginnt immer mit der Wassergewöhnung.

Das 10 - Punkte - Programm

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Wassertherapie

für Kinder mit verschiedenen Bewegungsstörungen und Behinderungen

Amputationen

Die Betroffenen müssen eine total neue Anpassung in Bezug auf ihr Gleichgewicht lernen.

Autismus

Die Kinder verfügen meist über ein sehr gutes Gleichgewicht. Rhythmus und das taktile Gefühl sind meist gut. Die Gruppe muss mit Kindern durchmischt werden, die von anderen Einschränkungen betroffen sind.

Blindheit

Anfangs sollten diese Kinder immer den Boden unter ihren Füssen spüren. Sie müssen selbst erfahren dürfen, wann und wo das Wasser tiefer wird, um die nötige Sicherheit zu erlangen.

CP

Um das Umkippen zu vermeiden, kann eine Ausweichhaltung eingenommen werden: *den Kopf zur Seite drehen *den gesunden Arm beugen *die Beine überkreuzen

Geistige Behinderung

Die Einschränkungen (können) liegen in:

Schlaffe Lähmung

Gelähmte Glieder weisen ein niedrigeres spezifisches Gewicht auf als gesunde. Daher "schwimmen gelähmte Glieder wie von selbst".

Das Wasser ist ein ideales Medium. Einige Menschen mit Behinderungen schwimmen in wenigen Monaten, andere brauchen Jahre zum Erlernen dieser Fähigkeit. Doch Schwimmenlernen bedeutet Freude, Abwechslung und das Gefühl von Selbständigkeit. Geschult werden gleichzeitig die Konzentration und die Ausdauer.


Also, viel Vergnügen !

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Siehe auch