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Die konduktive Förderung nach dem ungarischen Arzt Andràs Petö gilt als neuromotorisches Übungsverfahren, bei welchem es um das Erlernen grundlgender Bewegungsmuster und Kulturtechniken geht. Über bedingte Reflexe sollen neue Bewegungsmuster in täglichem Üben konditioniert werden.

Die diplomierte Konduktorin -fast immer eine Frau- ist Pädagogin, Krankengymnastin, Medizingehilfin, Sprachtherapeutin, Psychologin und Pflegerin in einer Person, die sich ihr Wissen während einem 4-jährigen Hochschulstudium angeeignet hat.

Die Therapie erfolgt einzeln und in Kleingruppen. Es wird darauf geachtet, jedem Kind gerecht zu werden. Das Programm der konduktiven Erziehung ist gleich aufgebaut wie das Lernen bei Nichtbehinderten, beinhaltet aber kleine Teilschritte und es werden realistische, individuell angepasste Nahziele angestrebt.
Die Kinder lernen die Umgebung bewusst wahrzunehmen, im Umgang mit den andern sich durch Kommunikation, Interesse, Denkvermögen und Anpassung in eine Gruppe einzufügen.

Der Mensch wird als Individuum im Ganzen gesehen und nicht in einzelne Komponente (Motorik, Sprache, Sensorik...) aufgesplittert. Er wird angelehrt, nicht behandelt. Jede Fähigkeit wird in komplexen Abläufen verbessert. So wird alles multisensorisch gelernt. Die Rhythmik unterstützt das Lernen, besonders das motorische Lernen in Alltagssituationen.

Die Kinder werden von Konduktorinnen über Jahre kontinuierlich begleitet. Es besteht das zusätzliche Angebot einer intensiveren Förderung in Therapieblöcken während den Ferien.

Das zur Verfügung stehende Therapiematerial ist einfach und vielseitig verwendbar. Rollstühle, Rollatoren, Stöcke etc. werden vermieden, da das Ziel der Konduktiven Förderung die grösstmögliche Unabhängigkeit von Hilfsmitteln und anderen Menschen ist.

Die Betroffenen werden so auf ein selbstbestimmtes Leben in der Gesellschaft vorbereitet.

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